CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Probleme mit m7

@Volker Kempf,
hallo Volker,

sind die Ersatzteile für die M7 eigentlich mittlerweile eingetroffen? Würde mich interessieren, wie dieses Trauerspiel weitergegangen ist.
Beste Grüße

Georg
 
Hallo Georg,

danke für Deine besorgte Nachfrage, ja, die Ersatzteile sind zwischenzeitlich eingetroffen und ich habe mein "Schätzchen" auch wieder zurück, ganz offensichtlich gesund und munter mit funktionierender DX Kennung. Aber darauf habe ich auch ca. 12 Monate (!!) gewartet.... Es gab aber als Trost von LEICA einen wunderschönen Bildband mit den Wüsten der Erde, das hat mich einigermaßen getröstet, wenn gleich mir die lange Wartezeit für eine Firma dieses Anspruches gelinde gesagt zu lang erschien... Glücklicherweise habe ich noch eine M7 und eine M4 sodass ich wie gewohnt fotografisch nicht auf dem Trockenen saß, das soll das Ganze aber nicht entschuldigen (ich habe mich bei meinem LEICA Händler auch entsprechend herb geäußert)

Allerdings war ich zwischenzeitlich auch mit einer Krebserkrankung Operation incl., beschäftigt, so dass die "Causa LEICA" naturgemäß etwas in den Hintergrund rückte.

Viele Grüße Volker
 
Ich kann es nochmals wiederholen und jeder, der sich mit der Fertigung und Qualität bei Leica auseinandergesetzt hat, wird dem beipflichten:
Eine Qualität wie bei Leica findet man nicht bei Massenherstellern!

Selbst die teuersten Canons (teurer als Leica) erreichen nicht die Verarbeitungs- und Materialqualität heutiger Leica-Geräte!
Und ja, auch wenn es hier evtl. nicht so geläufig ist (die andere Seite des Ufers ist schließlich immer etwas grüner), es gibt auch massenhaft Probleme bei Canon, Nikon und Co - ich hatte letzte Woche gerade eine 5D-24-70-Kombo (>5000€) in der Hand, wo die Einstellringe der Optik eindeutig Höhenspiel (>1/2mm) aufwiesen!
Meine Pentax ME war 20 Jahre ein treue Begleiterin, aber das sollte ma nicht mit High-End-Qualität vergleichen, sie war schlichtweg verschlissen, um Kundendienst hat man sich einen Dreck geschert und auf kostenoptimierte Plastikmodelle aus dem aktuellen Programm verwiesen - ich war es Leid mein sauer verdientes Geld für halbherzigen Krempel auszugeben - so bin ich bei Leica gelandet.

Leica muss Elektronik (ICs) bis zu einem gewissen Grad von Massenherstellern kaufen, den gleichen Quellen wie Nikon oder Canon auch - da kann man noch soviel auf Qualität pochen, sie ist in manchen Teilen der Industrie schlichtweg ausgestorben. Geht man dann konstruktive Sonderwege (z.B. eine M mit Elektronik auszustatten) und muss dies mit solchen Massenkomponenten (DX-Kodierung) kombinieren, hat man sehr schnell ein Problem.

80-90% einer Leica sind aber nun einmal keine halbherzig zusammengeflickten Massenkomponenten, sie machen die Leica preiswert im eigentlichen Wortsinne.

Wenn es ein Problem hinsichtlich der Qualität gibt, dann ist es die Prozesssicherheit durch extravagante Fertigung (auch Patek Philippe und Co sind hier im Nachteil gegenüber einer simplen Swatch - nicht zu verwechseln mit tatsächlicher Robustheit und Langzeitqualität) und beständiges an die Grenzen des Machbaren gehen - das fängt schon mit der Tolerierung der optischen Systeme an.

Wenn es laschige Tolerierung und Einsparung gäbe, dann hätten wir heute kein 2/75Apo - gerade letztes Jahr auf den Markt gekommen - ohne höchste Qualitätsmaßstäbe lässt sich auch diese optische Qualität nicht fertigungstechnisch umsetzen!
Mein 21/24/28-Sucher ist ein nett gemachtes Cosina-Produkt mit Leica-Label. Der neue 16-28 (auch wenn er keinen Schönheitspreis gewinnt) ist ein massiv und pedantisch gefertigtes High-End-Produkt "Made in Germany"! Zum Glück hat man Einsparversuche (z.B. die Minolta-Kooperationen) hinter sich - lasst sie nicht wieder in Versuchung geraten.

Auch meine M8 ist praktisch makellos gefertigt, so etwas gibt es schlichtweg im 35mm-Segment anderswo nicht mehr! Da werden Bauteile bedenkenlos aus massivem Messing gefräst, verchromt und veredelt, bis es ganz einfach passt. Der größte Verarbeitungsmangel ist eine um rund 2/10mmm nicht zentrisch eingepasste Schraube neben dem Speicherkarten-Einschub!

Ich reagiere so harsch darauf, weil ich sehr genau weiß, wie besagte schlechte Massen-Qualität und aussterbende High-End-Hersteller zustande kommen - irgendwann wurde ihre Qualität schlicht ignoriert,. bzw. die der anderen überbewertet.

@Volker Kempf
12Monate sind eindeutig zu lange, da kann man nichts dran rütteln. Ich habe bei meinem R8-Elektronik-Defekt einen kostenlosen Austausch-Body während der Reperatur erhalten, da ich darauf hinwies, dass ich die Kamera (als Amateur!) eigentlich bräuchte...
Ich glaube bei der M7 lag es an der Umstellung auf eine optische DX-Kennung, welche wohl nicht so einfach zu besorgen war.
 
Hallo Volker, bin relativ (wieder) neu hier, da ich einige Jahre von Leitz zu Nikon gewechselt hatte, aber doch wieder reuig zur Leica M7 zurückgekehrt bin. Da es niemand anderer tat, möchte ich doch, ohne näher in Deine Privatsphäre eindringen zu wollen, Dir für die Krebsbewältigung alles Gute wünschen. Gut Licht und freundliche Grüße aus Wien Peter
 
Hallo Peter, ja das tut gut, solch ein Wunsch, ich bin aber guter Dinge, dass mein Prostata Ca, da radikal operiert, für immer weg ist. Mein mitunter zeitlich und finanziell manchmal ausuferndes (sagt meine Frau...) Hobby, Leica sammeln, aber auch damit fotografieren, lenkt stark ab und treibt mich auch immer wieder auf die "Gass" da ich Architektur Fotografie bevorzuge. So gesehen sind meine Leicas eine Art Therapie....

Danke für Dein Mitgefühl, Volker
 
@Volker,

schön, dass es sowohl der M7 aber auch und vor allem Dir wieder gut geht! Für mich ist Fotografieren auch so eine Art Therapie, bei der ich wunderbar entspannen kann.

@Georg Lamshöft,

ich wollte auch überhaupt nicht grundsätzlich an der aktuellen Leica-Qualität meckern, sondern nur den Stand der Dinge erfahren.

Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Spitzenkameras sowohl von Nikon als auch von Canon und sicher auch noch von anderen Herstellern sehr wohl mit den Leicas mithalten konnten und können. Es gibt z.B. genug alte Nikon F-, F2- etc. Modelle, die das belegen, indem sie seit Jahrzehnten problemlos und zuverlässig funktionieren und wahrscheinlich noch lange funktionsfähig bleiben werden.

Beste Grüße

Georg (Rademacher)
 
Ich wollte nur schlicht und ergreifend allen Leicarianern und solchen, die es werden wollen ein gutes, gesundes und fototechnisch erfolgreiches 2007 wünschen.
Ich bin ja mittlerweile wieder im Besitz meiner "dx-kranken" M7 samt 35 mm Objektiv (ja, auch das, obwohl neu, hatte nach- einer 6monatigen Nutzung- einen Defekt in der Entfernungseinstellung, der Ring schlackerte!!)
Ich muß zugeben, ich bin nach diesen Erfahrungen nicht ganz mit Georg d'accord, wenngleich ich eine Leica nach wie vor für das beste Produkte halte, was man in diesem Bereich kaufen kann. (Oder ist etwa auch hier unter den Blinden der Einäugige König....???)
Na, ja, lassen wir die Kirche im Dorf, ich wünsche uns und Leica alles Gute.

Volker, Leicaversteher
 
Also das mit der Nikon F2 ist so eine Sache. Die halten lange weil sie mit Toleranzen hergestellt waren, die jenseits jeglicher Vorstellungskraft waren. Trotzdem habe ich am beginn meines Fotolebens drei Exemplare dieser Kamera abgenudelt. Als ich jedoch meine erste Leica M besaß, war die Welt plötzlich eine andere. Tschö, Uwe
 
Philosphisches zu Qualität und Robustheit

Qualität = Robustheit?
mehr Material = Qualität?
Präzision = Qualität?


Mal lose definiert:
Qualität ist das definierte Maß fuer die Guete eines Produktes. Es ist bestimmt durch die Differenz zwischen dem was rauskommen soll und dem was rausgekommen ist - sozusagen der Soll/Ist Vegleich.

Unter diesem Aspekt:

Wenn ein Hersteller unsauber fertigt und die Toleranzen überschreitet (die er sich übrigens selber setzt) und sich daraus z.B. eine grössere Materialdicke ergibt, die auch noch dazu ein längeres Leben des Produktes erwirkt, dann ist das Zufall. Der intolerante Materialzuwachs hätte genausogut zur Nicht-Funktion führen können.

Eine eventuell daraus resultierende Robustheit kann man einem anderen, präziser arbeitenden Hersteller wohl kaum als Manko ankreiden. Sich selber allerdings auch nicht als Vorteil, lässt es doch keinerlei Schluss auf Produktreihe zu. Die Frage "Kauf ich beim nächsten Mal was weniger, mehr oder gleich Robustes?" kann nicht befriedigend genau beantwortet werden.

Was hat nun der Endnutzer davon: er bewegt sich in einem Bereich ausserhalb der Toleranzen. Gelangt es ihm deshalb zwangsläufig zum Nachteil? Nicht unbedingt! Da der Endnutzer das Produkt wiederum als Werkzeug benutzt, um selber damit Produkte zu kreieren, stört es erst dann, wenn des Endnutzers Produkt nicht mehr dessen Qualitätsanforderung entspricht (es lebe das Genitiv!).

Ein Vergleich der Guete der Produkte kann also nur am Produkt des Endnutzers bzw. dessen Produktionsprozess vorgenommen werden. Mit Produktionsprozess meine ich die Frage: Wie hoch ist der Aufwand, evtl. Fehler des Werkzeugs zu bereinigen/umgehen?

Es erscheint noch wichtig hervorzuheben, dass Vergleiche lediglich Unterschiede aufzeigen. Die, oft fälschlich als "Vergleich" bezeichnete Bewertung ist ein ganz andere Sache. Hierbei wird der Vergleich lediglich als ein weiteres Argumentationsmittel herangezogen, um Entscheidungen fuer die eine oder andere Richtung herbeizuführen.

Bewertungen sind immer subjektiv! Konkret heisst das, dass jeder seine eigene Sicht darauf hat. Wobei die eigene Sicht eine Ansammlung aus Gefuehlen, Erfahrungen und Wissen ist.


Robustheit:
Lose definiert. Robustheit ist die Fähigkeit eines Produktes, mit nicht definierten Einfluessen (dazu zählt auch Ueberstapazieren) umzugehen und dabei trotzdem noch die geforderte Arbeit zu leisten.

Hat das was mit Qualität zu tun? Nur dahingehend, dass die Qualität anscheinend unterhalb den Fähigkeiten des Produktes definiert wurden. Man hat sich also etwas Luft gelassen.


Präzision:
Präzision heisst frei uebersetzt "exakt eingehaltene Toleranzen". Je weniger Toleranz, desto empfindlicher wird ein Produkt gegen nicht definierte (oder auch unkontrollierbare) Einfluesse - z.B. Stöße, Stürze.

D.h., je präziser ein Gerät gebaut wurde, desto genauer wurde auch der Verwendungsbereich und die eventuellen Einfluesse definiert. Mit anderen Worten: ein Rennwagen ist aufgrund seiner einseitigen Auslegung - eben schnelles Fahren - robust fuer diese eine Aufgabe, aber nicht zum Möbeltransportieren geeignet.

Es ist nicht nachzuvollziehen, warum erwartet wird, dass ein feinmechanisches Präzisionsinstrument wie eine Leica daran gemessen wird, wieviel Stürze sie aushält - bzw. "wie robust" sie ist.




Emotion:
Natuerlich entwickelt jeder auch zu seinen Werkzeugen Emotionen, sind diese doch verlängerte Hilfen sich auszudruecken. Egal, ob es sich dabei um ein teures Hobby oder um den Beruf handelt. Mit dem Fotoapparat sind dann Erinnerungen gekoppelt wie:
- die Entstehung von Bildern,
- der Schock als das teuere Ding runtergefallen ist,
- die Erleichterung, dass es den Sturz ueberlebt hat

wobei die Erleichterung das positive Gefühl ist, dass uns am längsten im Gedächtnis bleibt. (Was hab ich gelitten, als meine R7 vom Schrank auf den Steinboden fiel. Und was hab ich mich gefreut, als sie aus Solms repariert zurueckkam und nicht als Totalschaden deklariert wurde!!!!)

Die Leidenschaft zum Besitz oder Sammeln, sind ebenfalls legitime Emotionen.


Leider, und das ist der eigentliche Kern der Botschaft, benutzen wir Begriffe wie Präzision und Qualität, um unsere Emotionen zu "versachlichen". Damit machen wir uns vor, die Bewertung waere zum groessten Teil fussend auf sachlich-, wissenschaftlichem Boden.

Naja, ein bischen Emotion goennen wir uns dann schon. Aber doch bitte: deutlich ueber 80% sind sachlich getrieben! Hehe, ja so haetten wir es gerne, genau umgekehrt trifft es die Wahrheit. Und je mehr Stress, desto mehr Bauch.

Fazit: Man muss sich nur im Klaren darüber sein, womit man seinen Bauch ueberlistet.

Bei all den tollen Diskussionen (und das ist keinesfalls polemisch gemeint) in diesem Forum, wollte ich es einfach mal gesag haben.

Gruss

UPu
 
Hallo UPu,

vielen Dank für deinen engagierten Beitrag, dem ich voll beipflichten kann.
Uwe Pusch schrieb am 12. Januar 2007 - 17:51 Uhr:

'Bewertungen sind immer subjektiv! Konkret heisst das, dass jeder seine eigene Sicht darauf hat. Wobei die eigene Sicht eine Ansammlung aus Gefuehlen, Erfahrungen und Wissen ist. '
Wenn es in diesem Forum beispielsweise um die Güte eines Objektivs geht, dann wollen dviele allein den berühmten "Praxistest" haben, der auf den subjektiven "Erfahrungen" der einzelnen Mitglieder beruht. Wissenschaftliche, d.h. objektive, Messergebnisse wie MTF-Kurven werden dagegen häufig abgelehnt. Beides zusammen führt meiner Ansicht nach aber erst zu einer Aussage, mit der man schließlich etwas anfangen kann.

Gruß, Jochen
 
Zurück
Oben