Die Frage, die sich glaube jeder nur selber stellen und beantworten kann, ist, inwieweit die Eigenschaften oder das Verhalten eines Sensors die eigene Arbeitsweise unterstützt oder eher schwieriger macht. Ming Thein spricht hier immer vom "shooting envelope". Also die für ihn wichtigen Einsatzmögichkeiten bei seiner Art der Anwendung/Anforderungen für Kundenaufträge.
Jeder hat da andere Einsatzzwecke. Deswegen ist es auch schwierig, eine Kamera zu finden, die für jeden Einsatzzweck gleichermassen gut geeignet ist. Wenn jemand also bspw. viel mit Polfiltern arbeitet, sollte sich diese Kriterien genauer ansehen, bevor er diese Kamera kauft.
Das gilt aber für jede Kamera, nicht nur die A7RII. Nicht umsonst haben Canon und Nikon Modelle gleichzeitig im Programm, die jeweils für unterschiedliche Einsatzzwecke optimiert wurden (bspw. D810 vs. D4s, vs. D750 etc.). Eine Kamera, die besonders gut ist für einen Einsatzzweck bspw. Landschaft, ist selten ausreichend gut für andere Einsatzzwecke bspw. Sport indoors.
Je mehr man versucht, es allen Interessensgruppen gleichzeitig mit einem Modell recht zu machen, umso "durchschnittlicher" (nicht negativ gemeint) werden die Spezifikationen. Gutes Beispiel herfür ist die Nikon D750. Eine super "Allrounder" Kamera. Der beste Kompromiss für die verschiedensten Anwendungen. Aber eben trotzdem ein Kompromiss (bspw. "nur" 24MP statt 36MP, weniger B/sec. als D4s).
Genauso sehe ich das bei der A7RII. Nach dem, was ich bisher gelesen habe aus verschiedensten Quellen, ist sie gut für Landschaftfotografie (mit den oben genannten Einschränkungen) und bei sich eher langsam sich bewegenden Objekten. Auch sollten die Brennweiten möglichst nicht häufig über 90mm erforderlich sein, weil sonst der Grössenvorteil sich zum Nachteil (Handling) wandelt und sich bestenfalls vom Gewicht her wieder auf gleichem Niveau einer DSLR bewegt.
Ming Thein behält die A7RII ja vorerst. Auch wenn er mit ihr noch nicht richtig warm geworden ist. Vor allem aufgrund des Gewichtsvorteils, bei
seiner Selektion an Objektiven. Er ist natürlich auch kein Sportfotograf
Mal sehen was bei ihm passiert, wenn andere neue Modelle von Nikon, Canon oder Fuji kommen...
...
Aber seit ich die Fuji habe, die ich ja in jedem Fall behalten werde, hat sich die Nutzung der Nikon einfach geändert.
Grüße,
Heiner
Hallo Heiner,
Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt bei Dir. Meines Erachtens solltest Du Dir die Frage stellen, warum Du die Nikon Ausrüstung seit der Anschaffung des Fuji Systems nicht mehr nutzt.
Warum sollte sich das durch ein System um die A7RII ändern? Was kann die A7RII denn, was Dein Fuji System nicht kann? Und falls es da etwas wichtiges gibt,w arum willst Du dann das Fuji System trotzdem behalten?
Wir alle unterliegen dem inneren Drang, etwas Neues haben zu wollen. Die Frage ist nur, welche "Probleme" eine neue Kamera löst, die die alte nicht auch genauso gut lösen kann. Und falls die alte es nicht (so gut) kann, ist sie m.E. auch überflüssig...
Viele Grüsse