Moin uhligfd,
ich glaube, Du verrennst Dich hier in eine Beurteilung, die nicht mehr viel mit der tatsächlichen Situation zu tun hat.
Hier nun bekämpfen sich die zwei Gruppen von Fotografen. Warum bloss verstehen wir uns nicht und fragen nach unbeantwortbaren Kriterien, Ansichten, Absichten usf ...?
Vielleicht, weil es diese zwei Gruppe so nicht gibt. Und schon gar nicht nur diese zwei Gruppen.
Was Du beschreibst, sind nicht zwei unterschiedliche Gruppen von Personen, sondern zwei unterschiedliche Arbeitsweisen. Mag sein, dass Du nur einer dieser Arbeitsweisen folgst, aber das gilt sicherlich nicht für alle. Welche Arbeitsweise man nimmt (und es gibt durchaus noch andere als die genannten), ist doch immer abhängig von der Situation, von Lust und Laune.
Tipp: Trau Dich doch einfach mal, anders an die Sache heranzugehen. Du kannst nur dabei Lernen und Dich entwickeln, glaub mir. Viel Glück dabei.
Und sehen uns die Bilder selbst nicht richtig an, lesen nicht darin?
Wie kommst Du darauf, das wir das täten?
Wie wäre es mit einer Synthese, einem Überbau für unsere zwei extremen Gruppen von Fotografen hier?
Wie wäre es, die Unabhängigkeit eines Bildes, einer Fotografie oder Gemäldes vom Urheber, von dessen Absicht etc anzuerkennen und das Bild selbst, aus sich heraus zu verstehen, zu beurteilen, zu geniessen versuchen?
Dazu müssten wir grafisch visuelle Kriterien entwickeln, die halbwegs universell sind.
Eigene visuelle Kriterien für dieses Forum? Tut mir leid, aber ich hoffe, dass ich Dich hier missverstanden habe, denn das wäre nun wirklich völliger Humbug.
So kann z.B . ein Bild einer biologisch lebendigen Kuh kann visuell sehr platt und leblos sein, d.h. grafisch leblos, und umgekehrt. Und so fort. Diagonale Elemente beschäftigen unser Auge, leiten uns beim Lesen der Bilder; Kontraste, Schiefe, ... tragen alle zum visuellen Leben eines Bildes bei. Photokopie und lotrechtsein ist oft visuell tödlich, ebenso Symmetrie.
Lernen wir doch zu sehen, den Linien zu folgen, Bilder zu betrachten, langsam, denkend, sich erinnernd, fragend ....
Alles schön und gut, aber das sind Allgemeinplätze aus den diversen Anfängertipps für Fotografen, die überall das Netz zumüllen. Ich finde es ein wenig unpassend, das hier als wichtigen Tipp für dieses Forum zu bringen. Wenn Du Dir mal die Mühe machst und die vielen guten Photos hier betrachtest, dann merkst Du, dass solche Aspekte der Bildgestaltung von sehr vielen hier auf recht hohem Niveau umgesetzt werden.
Können wir das bewältigen, grafisch/visuell zu denken und zu sehen? Statt literarisch oder 'absicht'lich oder nicht visuell. Oder sollen wir lieber zanken und aneinander vorbeireden und vorbeifragen?
Vorschlag: Fang doch einfach mal an. Schau Dir die vielen Photos hier an und fang an, sie so zu kommentieren, wie Du es Dir vorstellt. Das wäre wohl zielführender als eine solche pseudo-psychologische Meta-Diskussion.
Mit dieser Frage steht oder fällt dies Forum. Viel Glück dabei!
Nein, das Forum ist dadurch sicherlich nicht gefährdet.
Grüße,
Heiner