Grüsse Sie, Gerhard,
Ich verstehe sehr wohl, worum es geht. Das Forum ist im Hinblick auf das
gestellte Thema "degeneriert", darüber sind wir uns sicher beide im Klaren.
Dessen ungeachtet finde ich es eher beschämend für manche Teilnehmer, sich
in elaborierten Angriffen zu ergehen und damit eher noch weniger zur
Sprachkultur beizutragen als zum Thema.
Es gibt keine Debatte, die sich strikt an der Vorgabe des Diskussionsleiters
oder Moderators orientiert, es wäre auch anmaßend, sich diese Fähigkeit
zuzusprechen. Dazu ist die Versatilität des Menschlichen zu gespreizt.
Ich denke nicht, daß im Forum die Debatte übermäßig degradierte, ich habe
offen gestanden Schlimmeres erlebt. Sie können nicht ausschließlich das
Erwähnen der Vorteile ohne den Vergleich zulassen, das wäre ein
dogmatisches, ergo unzulässiges Verfahren. Daß Mitglieder ihre negativen
Erfahrungen darlegen ist legitim und trägt zur Meinungsbildung bei. Soweit
empfand ich die Vielseitigkeit des Forums recht ansprechend.
Die Entgleisungen das Thema betreffend störten mich auch weniger, als das
absinkende Niveau mancher Teilnehmer, deswegen war mein Beitrag auch nicht
unbedingt spezifisch, eher ein Gegenangriff auf die Sturheit und
Borniertheit mancher unnötiger Attacken. Wenn Hohn die Ironie ersetzt, ist
das Verhältnis zueinander nicht mehr im Rahmen des üblichen Respekts, es
wird zur Farce und überheblich. Es entspricht wohl eher dem Bild der
Feigheit, jemandem, den man nicht ins Gesicht sehen muß "die Meinung zu
blasen". Es erinnert empörenderweise zu sehr an das Verhalten der Autofahrer
in ihren Konserven, welche ausfällig gegenüber Anderen werden, wo sie doch,
wenn sie Aug' in Aug' sich gegenüberstehen würden, wohl zu
alternativen, -gesitteteren- Maßnahmen greifen würden.
Ähnlich wie die Proliferation des unerwünschten "Du" im Internet, stört mich
diese moderne Ausgabe der Un-Kultur im gleichen Maßstab.
Ich will und kann die Menschen nicht ändern, nur Öl auf die Wogen zu kippen
versuche ich,
Ich denke nicht, daß Sie mir diese Antwort verübeln werden, auch wenn meine
Ansicht etwas unterschiedlich zu sein scheint,
Mit ehrlich gemeintem freundlichem Gruß
Thomas J. Chomé