Von Erfolgen und Misserfolgen - ein Neuanfang
Ich möchte mich und meine Geschichte mal kurz vorstellen... Mein Name ist Thomas und ich fotografiere jetzt ca. 2 bis 2 1/2 Jahre mit einer E-400.
Vorher sprang ich mit einer kleinen digitalen Kompaktkamera durch die Gegend und das Thema fotografieren kam nur im Urlaub auf. Dann kam die freudige Nachricht das ich Papa werde
. Zur gleichen Zeit ging meine Kamera (Medion) kaputt. Also musste was neues her....
Mein Schwiegervater fotografiert schon seit seinem Studium und man kann sagen er kennt sich eigentlich ganz gut aus. Da unsere Entscheidung auf eine digitale Spiegelreflexkamera fiehl gingen wir zu Ihm um uns bissl beraten zu lassen. Am Tage des Kaufes musste ich arbeiten, und um ehrlich zu sein, mir war zu dem Zeitpunkt der Hersteller sch... egal, also hatte ich auch nix dagegen das Er und meine Frau zusammen loszogen und mit einer E-400 wiederkamen. Nach ca. 3 Tagen fotografieren war ich vom Virus infiziert. Keine Kamera vorher gab mir solche Möglichkeiten wie eine digitale Spiegelreflexkamera...
Mit der Zeit passierte es das immer mehr Freunde und Bekannte ankamen mit der Frage: wir haben da was, kannste nicht paar Fotos machen? Irgendwann kam so auch die Idee auf mit meinem Hobby Geld zu verdienen. Da ich mich aber (aus steuerrechtlicher Hinsicht) nicht in die Nesseln setzen wollte wurde alles ordentlich als freiberufliche Tätigkeit angemeldet (neben meinem Hauptjob) und ich legte los.
Fast Zeitgleich kaufte sich einer meiner besten Freunde eine Nikon D40. So zogen wir zusammen los und hatte auch viel Spaß. Leider musste ich immer wieder feststellen das die Aufnahmen von Ihm viel besser waren als die von mir. Besonders Nachts (meine Leidenschaft sind Nachtaufnahmen) gab seine Kamera die Farben viel besser wieder (ich hatte bei diesen orange-gelblichen Starßenlampen immer ein dreckiges gelb auf meinen Aufnahmen) hinkte ich Meilenweit hinterher. Langsam frustrierte mich das immer mehr.
Nun machte sich mein Kumpel auch selbstständig (aber Hauptberuflich). Ich hatte auch kein Problem damit, waren wir doch Freunde. Er bekam viel Förderung was hieß das er sehr schnell auf eine D90 umstieg mir diversen Objektiven. Bei mir sieht es mit einer Neuanschaffung nicht so gut aus, da neue Objektive in diesem Bereich doch recht teuer sind im Vergleich zu seinem Hersteller. Ich und meine Frau haben beide Arbeit, und wir verdienen nicht schlecht (zumindest kenn ich Leute die von viel weniger leben müssen), aber ein eigenes Haus und Kind sind doch Kostenfaktoren die es mir nicht ermöglichen mir einfach mal so 300 - 600 Euro auszugeben...
Lange Zeit (1 Jahr) habe ich gespart und mir dann ein "Zuiko Digital 70-300mm" Telezoom zugelegt, ideal zu meiner 2. Leidenschaft: Tieraufnahmen... Es wurden auch schöne Aufnahmen damit gemacht aber immer wenn ich anfing zu vergleichen musste ich sagen das die Aufnahmen meines Freundes besser waren...
Und der Frustpegel stieg immer weiter...
Nun kam vor 2 Wochen ein Brief von einer Anwaltskanzlei aus München mit einer Forderung von 900 Euro. Kurz gesagt ich war ein "Esel" der vergessen hatte bei Emule den Haken bei "zum Upload freigegeben" zu entfernen. Was soll ich sagen... Riesen Familienkriese... Dazu wurde mir auch der Kopf gewaschen wegen meines dauernden "herumjammerns wegen der Sch... Kamera".
Aufs übelste Frustiert wurde meine Webseite (zimmermann-photography.com) offline genommen, ich löschte alle Fotos (außer die privaten) vom Rechner und erklärte meinen Ausstieg aus der digitalen Fotografie. 2 Tage vorher ging auch noch meine E-400 kaputt (Linse mit den Messfelden klapperte plötzlich vor dem Spiegel herum - herausgesprungen). Auserdem hatte ich schon lange des Spaß verloren, sondern immer mehr Frust geschoben. Ich hatte die Schn... voll.
Nun überlegte ich krampfhaft welches Hobby ich nun betreiben sollte. Aber immer wieder tauchte die Kamera dabei auf...
Vor 4 Tagen traf ich dann die Entscheidung bei der Fotografie zu bleiben. Aber es ist Schluß mit dem (zum Teil selbst verursachten) Erfolgsdruck! Ab sofort fotografiere ich wieder ausschließlich für mich, nur noch Themen die mich interessieren und direkte Aufträge werden abgelehnt (es sei denn es interessiert mich persönlich). Der Auslöser dafür war ein Satz den ich im Internet lesen konnte: Es kommt nicht auf deine Ausrüstung an, sondern auf den Menschen der hinter der Kamera steht. Das hat mich zum nachdenken gebracht! Desweiteren habe ich in den letzten Tagen viele Fotos von anderen Olympus Nutzern gesehen und festgestellt das man auch mit Olympus hervorragende Aufnahmen machen kann.
Ergo: Die Kamera gehört vielleicht nicht zu den besten, aber die paar Nachteile die sie hat muss ich mit Wissen und bissl Arbeit ausgleichen. Ich bin mir sicher das ich an mir arbeiten muss um bessere Bilder zu bekommen, nicht die Kamera tauschen!
Nun bin ich dabei die Homepage neu zu machen, werde ich auf Lehrgängen bei der VHS anmelden und mich richtig in das Thema Fotografie einlesen. Natürlich auch in Foren anmelden
zwecks Meinungsaustausch und dazu lernens.
Da ich als 2. kleines Hobby das reparieren von Handys hab und somit bissl Fingerfertigkeit besitze war es mir möglich gestern meine Olympus selbst zu reparieren (war auch nicht schwer), so das es wenn das Wetter wieder etwas besser wird, losgehen kann.
Ein Rat von mir an alle die mit der Fotografie Geld verdienen wollen: Fotografiert trotzdem am Anfang nur für Euch. Ihr werdet mit Profis (machen studieren das!) nur selten mithalten können. Aber das müsst Ihr auch nicht! Die anderen sehen ob Ihr mit Spaß an der Sache seit oder ob Ihr nur das "schnelle" Geld im Kopf habt.
Oder wie sagte mal jemand: die ersten 10000 Bilder sind die schlechtesten...
In diesem Sinne... Euer Ang3lu5