Es ist vielleicht Zeit, mal wieder eine Bestandsaufnahme zu machen. Die A7R habe ich seit Oktober 2013, sie stammt von der ersten Palette die nach Deutschland kam. Ich habe sie blind gekauft, am zweiten Tag als sie bestellbar war. Es war das Konzept, das mich überzeugt hat, und ich war bereit mit Kinderkrankheiten zu leben. Nun, 15 Monate weiter, bin ich nach wie vor davon überzeugt und zufrieden. Verbesserungswünsche habe ich, aber ein perfekte Kamera kenne ich auch nicht. Im April 2014 kam eine A6000 mit dem Zeiss Vario-Tessar 4/16-70 OSS dazu. Seitdem teilen sich die beiden meine fotografischen Arbeiten, jedenfalls dann, wenn meine Frau mir die A6000 mal überlässt.
Die Klagen über fehlende Objektive habe ich nie verstanden. Es kommt nicht darauf an, was es alles gibt, sondern, ob es das gibt, was man braucht.
Ich war immer ein Fan von hochwertigen manuellen Objektiven, und so ist auch meistens meine Arbeitsweise darauf abgestimmt.
Einen Vergleich D800E zur A7R hatte ich während 14 Tagen gemacht. Einen Unterschied in der Bildwiedergabe bei gleichen Objektiven konnte ich nicht erkennen. Die D800E hat den besseren AF und eine längere Batterielebensdauer. Sie ist beschränkt auf Objektive mit F Bajonett, nun davon gibt es viele.
Die A7R kann klein und leicht mit E und M Objektiven und verträgt sich (zumindest mechanisch) mit fast allen anderen Objektiven auch noch. Der EVF erlaubt die bessere Bild-/Kamerakontrolle und funktioniert auch bei großer Dunkelheit noch irgendwie. Meinen Fotorucksack habe ich von 8 kg auf 6 kg abgemagert und sogar mehr Brennweiten darin gehabt. Der manuelle Fokus mit der D800E war eine Plage mit der A7R ist es eine Freude.
Man kann heute ein Zeiss 4/16-35 OSS, ein Zeiss 4/24-70 OSS und ein Sony G 4/70-200 OSS kaufen und hat alle Brennweiten von 16-200 mm, natürlich mit AF und stabilisiert. Das 4/24-70 ist am kurzen Ende relativ schwach am Rand und den Ecken und erfordert stärkeres Abblenden. Das 4/16-35 ist ein großer Wurf und exzellent bereits bei voller Öffnung. Das 4/70-200 ist auf höchstem Niveau und den Pendants von Nikon und Canon vergleichbar.
Zum 4/16-70, das für APS-C gerechnet ist und das bei uns an der A6000 verwendet wird, gibt es ein allgemeines großes Forengejammer über den Preis. Meine Meinung: es ist jeden Cent wert und zu 99% auf der A6000.
Um die Zooms weiter zu ergänzen: es gibt noch ein günstiges 3,5-5,6/28-70 Kit Zoom, das für bescheidenere Ansprüche gedacht ist.
Im März kommt ein 10x Zoom 3,5-6,3/24-240 OSS hinzu.
Festbrennweiten mit AF und nativem E-Bajonett sind heute, Januar 2015, käuflich: Zeiss 2,8/35, Zeiss 1,8/55 und das Spezialobjektiv für Video das Sony G 4/135.
Für März zu erwarten sind das Zeiss Distagon 1,4/35, Sony Macro G 2,8/90 OSS und ein 2/28 mm mit Konverter für 21 mm und 16 mm Brennweite.
Die 2,8/35 und 1,8/55 habe ich. Das 35er ist sehr gut, das 55er überragend. Und doch sind es nicht meine Lieblingsobjektive. Dazu später.
Manuelle Objektive mit nativem E-Bajonett: zunächst die beiden Zeiss Loxia 2/35 und 2/50 mm. Dazu kommt eine fast unübersichtliche Anzahl von Samyangs und Neuankömmlingen aus China. Ich habe ein Samyang Fisheye 2,8/8 mm erworben, das für APS-C gerechnet ist, aber rasiert auch an der A7R funktioniert.
Es gibt zwei gute Adapterlösungen die alle elektrischen Daten übertragen, also AF, OSS, EXIF etc.
• mit dem LA-EA4 Adapter können sämtliche Sony/Zeiss Alpha Objektive verwendet werden also auch ein 4/500 z.B. oder die lichtstarken Zooms.
• für Canon gibt es einen Smartadapter, damit können alle EOS Objektive in vollem Funktionsumfang betrieben werden.
Ich favorisiere eine Adapterlösung auf das Leica M-Bajonett. Ein solcher Adapter ist sehr klein und leicht und öffnet die Türen für eine Riesenzahl an Objektiven von Leica, Zeiss und Voigtländer. Die manuelle Fokussierung ist dank Focuspeaking und Lupe eine Freude. Ich bevorzuge heute diese Arbeitsweise eindeutig. Wenn es schnell sein muss und ohne AF nicht geht, dann kommt die A6000 zum Einsatz (11 fps, exzellenter AF mit Tracking).
Zu den M-Objektiven die ich am liebsten verwende gehört der Lichtriese Voigtländer Nokton 35mm F1,2 Asph. II mit traumhaftem Bokeh, der Winzling Voigtländer Heliar 2,8/40 und in Kürze ein Zeiss Tele-Tessar 4/85 ZM.
Für die noch im Bestand befindlichen Zeiss ZF 15mm, 21mm und 25mm wird gerne ein Mirex Tilt/Shift Adapter verwendet, Schärfedehnung und Entzerrung sind damit an diesen Objektiven möglich, was an der D800E nicht ging.
Was ich heute noch vermisse sind manuelle WW Objektive die klein sind und an der A7R gut funktionieren, solange tun es die DSLR Objektive.
Das war eine Betrachtung aus meiner persönlichen Sicht, andere mögen das anders sehen und andere Prioritäten haben.
Es kommt immer darauf an, womit man sich wohl fühlt und gerne arbeitet. Your mileage may vary...
Gruß
Klaus
Die A7R mit dem derzeit kleinsten und doch hervorragendem Objektiv Voigtländer Heliar 2,8/40
und die A6000 mit dem 4/16-70
- Jag.gr - 645 PRO Mk III for Apple iPhone 6
- iPhone 6 back camera 4.15mm f/2.2
- 4.2 mm
- ƒ/2.2
- 1/17 sec
- Pattern
- Auto exposure
- ISO 250
Hier noch zwei Bilder mit dem kleinen Heliar und der A7R
vor dem Schneefall (mein bekanntes „Testbild“)
- SONY - Sony Alpha A7R
- Voigtländer Heliar 40mm F2.8
- 40.0 mm
- ƒ/5.6
- 1/1250 sec
- Pattern
- Auto exposure
- ISO 200
und nach dem Schneefall
- SONY - Sony Alpha A7R
- Voigtländer Heliar 40mm F2.8
- 40.0 mm
- ƒ/5.6
- 1/1000 sec
- Pattern
- Auto exposure
- 0.7
- ISO 200