Hallo, alle zusammen,
ich habe keine Ahnung, wo mein Beitrag am besten hingehört - und ich muss mich als einen derjenigen outen, die bisher nur passiv dabei waren, nie aber mit eigenen Beiträgen aufgetreten sind.
Vor einem guten Jahr musste ich mich völlig unerwartet einer Operation unterziehen und neben all den guten Vorsätzen, die einem dann vorschweben, habe ich mir noch im Krankenbett vorgenommen, die Langsamkeit für mich neu zu entdecken (neudeutsch: Entschleunigung...).
Als fotografisch Interessierter war ich in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr zum "ernsthaften" Fotografieren gekommen, aus beruflichen Gründen und der Einfachheit halber musste ich viel digital fotografieren (mit einer Olympus Camedia), aber ich habe deutlich gespürt, dass mich dies nicht annähernd so packte wie zu jenen Zeiten, da ich mit meiner Asahi Pentax (ja, die hieß früher wirklich so!) auf dem Heimweg vom damaligen Büro in Berlin riesige Umwege gefahren bin, um noch an Fotomotive zu kommen.
Kurz: ich habe im letzten Jahr beschlossen, mich wieder dem Fotografieren zu widmen, dies bewusst und langsam zu tun und ich habe mich im Bekanntenkreis, im Internet und bei Fotoausstellungen über die technischen Möglichkeiten informiert.
Relativ früh schon bin ich in dieser Phase an einen begeisterten Leica-Fotografen geraten, der kurzhand alles, was nicht diesen "heiligen" Namen trug, zu nicht konkurrenzfähigem Material erklärte - und dieser hat mich dann auf den Leicaweg gebracht.
Zunächst habe ich mir über eBay (das Vielverschmähte) einen R3-Body und ein 2,8/90 mm Objektiv zugelegt, dann noch einen R8-Body und diverse andere Objektive (wie im Kaufrausch...!). Und ich kann über alle meine eBay-Käufe - abweichend von der derzeitigen Diskussionshaltung nur Gutes berichten (aber das ist ein anderes Thema).
Ich habe auch relativ kurz nach der Operation einen Workshop im Bayerischen Wald mitgemacht - mit für mich außerordentlich wichtigen Ergebnissen, wofür ich Dietmar Nill - einem Namensvetter und engagierten Naturfotografen (Canon!), mit dem ich aber nicht verwandt bin - herzlich danken möchte.
Ein zweiter Workshop nach einer zweiten Operation im Oktober, "Novemberlicht im Schwarzwald", geriet zu einer Art Gegenveranstaltung, weil statt des erhofften Nebels und der damit verbundenen Lichtstimmungen ca. 25° C herrschten - aber auch dieser Workshop hat mir viel gegeben. Und fotografisch weiterbilden kann man sich ja auch bei höheren Temperaturen...
Die viel wichtigere Erkenntnis für mich war, dass meinen Dias eine völlig neue, vorher nie gesehene Klarheit und Transparenz innewohnte, die einen meiner Brüder zum Kommentar veranlasste, dass er so klare Dias noch nie in seinem Leben gesehen hätte. Ähnliches habe auch ich empfunden. Und ich kann keine MTF-Kurve lesen und interpretieren...
Leider bin ich auf Grund einer sehr unsicheren beruflichen Zukunft als Selbstständiger derzeit noch nicht in der Lage, meine Dias zu scannen und ins Forum zu stellen, aber ich bin zuversichtlich, dass auch dies wohl irgendwann noch klappt.
Ansonsten danke ich allen Beitragsschreibern für ihre vielen Anregungen und Ideen, die ich bisher schon bekommen und mitgenommen habe und ich freue mich über den freundschaftlichen Ton, der im Forum herrscht.
Ab und an denke ich, dass ich den Einen oder Anderen schon ganz gut zu kennen glaube, werde aber dann doch wieder mit völlig neuen und unerwarteten Beiträgen eines Besseren belehrt.
Leider wird es mir meine knapp bemessene Zeit auch weiterhin nicht erlauben, ständig im Forum präsent zu sein, aber ich habe mir fest vorgenommen, mich zukünftig häufiger zu Wort zu melden.
Viele Grüße an Alle
Bernd
Soeben ein afro-brasilianisches Wochenende in der kleinen großen Stadt Tübingen gut überstanden Habender